Zunächst sei gesagt, dass wir die diesbezüglichen Kommentare nur bestätigen können: das Gastgeber-Ehepaar ist wirklich unglaublich! Wir waren nur 2 Nächte dort und tagsüber dauernd unterwegs, durften aber bereits das Folgende erleben:
- Erstes Frühstück. Sie wies uns 3x darauf hin, dass es am Tisch mit dem Buffet "links losgeht", was bereits ein wenig verwunderlich war. Dennoch haben wir es gewagt, unsere Mahlzeit NICHT mit den auf der linken Seite stehenden Cerealien - also Müsli, Milch und Joghurt - zu beginnen, sondern mit einem Toastbrot. Ihr absolut ernst gemeinter und durchaus bissig vorgetragener Kommentar (keine Übertreibung, sondern ein Zitat): "Isst man in Deutschland nicht mehr normal Frühstück?!". In diesem Zusammenhang dann das zweite Frühstück am nächsten Tag (wir waren die ersten Gäste): sie ließ zuerst die besagten Cerealien aufbauen, um uns zu den von ihr präferierten Reihenfolge zu nötigen. Erst als wir aktiv nach dem Brot fragten, wurde es aufgetischt, allerdings erneut begleitet von missbilligenden Kommentaren der gealterten Dame.
- Gleich nach dem ersten Frühstück: Wir hatten es des Weiteren gewagt, am ersten Abend telefonisch eine Wüstentour zu buchen, Abholung am Hotel nach dem Frühstück. Blauäugig beantworteten wir der Gastgeberin die Frage nach den geplanten Aktivitäten wahrheitsgemäß. Es war ganz offensichtlich, dass ihr unsere selbständige Buchung wieder nicht in den Kram passte, woraufhin sie sich prompt einmischte, die Anbieter telefonisch verständigte und uns mitteilte, was wir ohnehin bereits mit ihnen abgesprochen hatten. Zudem schrieb sie uns vor, wo im Hotel wir auf das Eintreffen des Guides zu warten hatten. Hier wurde bereits klar: beim Betreten des Secret Gardens hätte man seine Eigenständigkeit an der Tür abzugeben, wenn es nach den Gastgebern ginge!
- Auch wenn es schwer zu glauben ist: meine Erfahrungen mit dem älteren Herrn waren sogar NOCH unangenehmer! Los ging es mit meiner Frage, ob wir am zweiten Tag früher frühstücken könnten. Er antwortete mit einer Gegenfrage, was wir denn so früh vor hätten. Ich versuche abzublocken (weil ihn unsere Urlaubsplanung ja nun nicht wirklich etwas angeht), er blieb stur. Viel zu gutmütig, ließ ich mich breitschlagen und nannte ihm das Ziel, die Welwitschia Plains. Seine extrem herablassend vorgetragene Antwort: "Sie machen das völlig falsch". Die Mondlandschaft (die uns eigentlich ziemlich egal war) dürfe man nicht morgens, sondern am Nachmittag anschauen, und die Welwitschia Plains seien für ungeübte 4x4-Neulinge gar nicht befahrbar, zudem müsse man "da draußen bei Problemen 4 Tage lang auf Hilfe warten". Natürlich haben wir die Bevormundung nach unserer Abreise ignoriert, und das war gut so: als wir mittags die Mondlandschaft erreichten, warf die Sonne längst keine weiten Schatten mehr und die Straßen der Welwitschia Plains wurden schon längst erneuert und waren allesamt völlig problemlos zu befahren. Zudem gab es überall Touristen und Camps, bei denen man im (sehr unwahrscheinlichen) Extremfall Hilfe erhalten hätte. Mich machte dieser Vorfall wirklich sauer, denn hätten wir auf den Wirt gehört, wäre uns mit den Welwitschia-Pflanzen, dem Swakop-Flussbett und der dortigen Umgebung wirklich etwas Tolles entgangen. Ihm aber war seine Besserwisserei und Bevormundung offensichtlich wichtiger als das Erlebnis seiner Gäste. Mir fällt hierzu leider kein anderes Wort ein als "armselig".
- Unmittelbar nach diesem unerfreulichen Gespräch stellten wir fest, dass das WIFI ausgefallen war. Mit einem schlechten Gefühl musste ich mich erneut an den Herrn wenden, und natürlich erhielt ich nur eine Belehrung über die Funktionsweise eines Drahtlosnetzwerkes und die Information, dass der Hotspot, über den wir noch am Abend zuvor mit zwei Geräten problemlos ins Internet gekommen waren, gar nicht konfiguriert sei. Mehrere Anläufe, immer dasselbe Ergebnis: keine Einsicht, ich wurde maximal belächelt. Also kein Internet an diesem Abend.
Das alles ist wirklich sehr schade, denn wir wurden tagsüber von einer sehr netten Dame (Angestellte) willkommen geheißen und sowohl die Lage als auch der Komfort der Anlage und der Zimmer sind durchaus ansprechend. Empfehlen können wir das Secret Gardens aber wirklich nur Reisenden, die sich gerne bevormunden und für dumm verkaufen lassen - denn mit einem sollten Sie fest rechnen: Sie kommen nicht an den Gastwirten vorbei, denn sie drängen sich bei jeder Gelegenheit penetrant auf! Und wer will sich im Urlaub schon dem Stress aussetzen, sich mit Gastgebern zu zoffen?!
Fazit: stressfrei geht anders!