Das Wiener „Russendenkmal“, so im Volksmund bezeichnet, ist als „Heldendenkmal der Roten Armee“ vom südlichen Ende des Schwarzenbergplatzes in Richtung Ringstraße gerichtet. Errichtet zum Gedenken an die ungefähr 18.000 Gefallenen der Roten Armee welche für die Befreiung Wiens vom Nationalsozialismus ihren Leben ließen. Grund genug sich dieses imposante aber leider touristisch vernachlässigte Bauwerk etwas näher anzusehen.
Hier, am ehemaligen Stalinplatz, errichtete der Architekt Jakowlew und der Bildhauer Intesarjan, beide Rotarmisten, das Heldendenkmal für die um die Stadt Wien gefallenen Sowjetsoldaten. Ein Rotarmist, mit goldenem Schild und Fahne, die Kalaschnikow umgeschnallt auf einer ungefähr zwanzig Meter hohen Säule stehend und den Blick in Richtung Stadtmitte gerichtet. Umspannt von einem Halbbogen, dessen Enden jeweils zwei kämpfende Rotarmisten zieren. Dieser Säulengang, bestehend aus 26 Säulen, ist mit Texten des russischen Schriftstellers Sergej Michalkow versehen. Am Fuße des Halbbogens Zitate von Josif Wissarionowitsch Dschugaschwili (kein geringerer als Stalin selbst). Zu finden ist dieses wirklich ästhetisch anmutende Bauwerk am südlichen Ende des Schwarzenbergplatzes, zwischen Hochstrahlbrunnen und dem Palais Schwarzenberg.
Der hier erwähnte Hochstrahlbrunnen wurde im Zuge der Eröffnung der Ersten Wiener Hochquellwasserleitung (zur Versorgung der Stadt mit Hochquellwasser) errichtet. Dem an der Errichtung maßgeblich beteiligten Geologen Eduard Suess, ist hier eine Büste gewidmet. Auch ziert eine Gasse im 15. Wiener Gemeindebezirk sein Name doch wird diesem Mann ebenso zu wenig Achtung entgegengebracht wie dem hier errichteten Heldendenkmal. Vor allem in Bezug auf die erbrachten Leistungen für diese Stadt. Ein ursprünglich hier aufgestellter Panzer der Roten Armee wurde dem Heeresgeschichtlichen Museum überlassen und kann nun dort bestaunt werden.
Da die Armee der Sowjetunion aus vielen Ethnien dieses Vielvölkerstaates gebildet wurde, ist die gängige Wiener Bezeichnung „Russendenkmal“ nicht stimmig und verwischt die Leistungen dieser jungen Männer die ihr Leben für die Befreiung Wiens ließen.