Als wir dort angekommen sind, waren wir erstmal etwas geschockt ab dem, was wir für das viele Geld, dass wir bezahlt haben, bekommen haben. Das Zimmer war zwar geräumig, aber einfacher ginge es wahrscheinlich nicht mehr. Unsere Meinung dazu ist: Wenn man soviel CHF pro Tag und Person bezahlt (Tauchen ausgeschlossen), dann hat man einfach einen bestimmten Anspruch. Hätten wir pro Person vielleicht 1/3 weniger bezahlt, wäre das schon wieder was anderes. Preis/Leistung stimmen auf jeden Fall beim Small Hope überhaupt nicht.
Das Zimmer wurde in den 60-er Jahren erbaut und seither einfach erhalten (nicht verbessert) Es wurde nicht investiert, um es schöner, bequemer zu machen. Das Bett besteht aus einem Holzbrett (keine Federn). Darauf liegt eine Dünne Matratze (die auf unseren Wunsch in eine etwas dickere umgetauscht wurde) und zudecken kann man sich mit alten, bald schon verfilzten Wolldecken (die aber – so scheint es – wenigstens sauber waren). Es gab keine Nachttische, keine Gläser im Badezimmer für Zahnspüle etc…keinen wirklichen Schrank. Die Klimaanlage sollte uns dann nochmals USD 15.—pro Tag kosten, was ich dann aufgrund des Restes nicht bereit zu zahlen war. Wir haben sie dann gratis bekommen. (und nur 2x gebraucht, weil das Wetter mässig war). Das Zimmer haben wir dann übrigens auch noch umgestellt. Kein Mückenspray für den Körper, kein Föhn, z.B. kein Kaffeekocher….lauter Kleinigkeiten, die ohne grossen Aufwand etwas verändern würden…bei diesem Preis…...Die Bilder an den Wänden – keine Ahnung aus welchem Jahrzehnt….
Vor dem Zimmer – 2 Stühle, kein Tischchen. Am Stand vereinzelt Liegestühle (auch diese belegt mit uralten Matten, so dass man das Gefühl hatte, man liegt direkt auf dem Holz).
Am Stand liegen ging gar nicht wegen der Sandflys (die es das ganze Jahr dort hat und zu dieser Jahreszeit anscheinend am wenigstens….) es hat aber mehr als genügt, dass kein Mensch am Strand liegen konnte. Es wird zwar Oel und Mückenspray zur Verfügung gestellt (1 Dose für alle irgendwo an der Bar) – aber das nützte nichts.
Das Essen war zum Frühstück monoton, recht lieblos (1 Sorte Toast, die gleichen 3 Früchte während 2 Wochen), Butter, Peanutbutter, Marmelade. Warm konnte man Eier in diversen Variationen bestellen und Pancakes oder Lokales. Keine frischen Säfte, keine Abwechslung sonst. Alles auf Selbstbedienung – inklusiver Besteck und Servietten. D.h. morgens lagen diese auf dem Tisch, Mittags und Abends durfte man sich diese noch selber holen.
Grundsätzlich wurde gut gekocht. Es gab Ausnahmen, als wir z.B. die Reste des Vortages bekamen oder Mittages nur eine Suppe mit den Ueblichen Salaten (die unverändert 10 Tage Mittags und Abends die gleichen Waren (bis auf „one spezial“ Salad) der meistens aus Vortagesresten gebastelt wurde. Das Weihnachtsessen war sehr gut und generell gab sich die Küche sicher Mühe. Die Dessert wurden gerne ausgelobt.
In der ersten Woche waren wir nur 4 Gäste – die zweite Woche war voll mit über 40 Leuten und die bestanden aus 4 grösseren Gruppen was für eine Zweiter-Partie nicht angenehm ist. Gegessen wird immer gemeinsam am Tisch mit Anderen (was wir nicht wirklich toll finden …..ab und zu ist ja gut, aber wir wollen die Wahl-die man nicht hat). Man muss sich also ständig unterhalten – ob man will oder nicht. Da das Wetter nicht so toll war, kam dazu, dass da Essen im kleinen Raum drinen stattfand. Man verstand sein eigenes Wort nicht mehr. Durch die Buffetaufstellung war das Essen meistens Lauwarm, manchmal schon das nicht mehr. Natürlich konnte man sich den Teller in der Mikrowelle aufwärmen lassen….
Die Tauchstation war sehr gut ausgerüstet und organisiert und die Dive Guides auch sehr gut und nett. Das Tauchen selber ist sehr langweilig – ausser Korallengärten (die zwar schön sind – aber hat man einen gesehen, hat man alle gesehen) gibt es fast kein Tierleben unter Wasser. Es gibt nur 1 Spot mit Fischreichtum. Sie bieten Sharkfeeding, Tiefentauchen und Höhlentauchen an, was wir gemacht haben und was auch toll war. Auf viele Tauchgänge haben wir verzichtet, weil sie einfach nichts bieten. (Zudem war es zeitweise einfach auch zu kalt).
Rundherum gibt es nicht sehr viel zu sehen und tun (ausser man mag fischen und Vögel suchen…). Wir fuhren dann mal mit den Velos zu einem Bluehole – schön, aber dafür muss man nicht auf die Bahamas…
Als wir die Schlussabrechnung bei check-out bekamen, bin ich fast explodiert. Sie wollten uns zusätzliche über 1000.-- Dollar belasten „Spezialtauchgänge“, Kosten von Diveguides, Mietmaterial, dass wir nicht gebraucht haben etc…owohl wir alles (Tauchen inklusive bereits vorab bezahlt hatten) Ob es ein Fehler war oder nicht weiss ich nicht, aber es stand so da. Als ich mich geweigert habe, das zu bezahlen, wurden die Kosten auch gestrichen.
Alles in allem ein Urlaubsziel, dass wir auf keinen Fall weiterempfehlen können. Preis-Leistung stimmen bei weitem nicht und sie haben dort eigentlich nichts zu bieten, was man woanders nicht auch – und viel besser – bekommen kann. Und eben – der Strand absolut unbrauchbar wegen der Sandflys…..was tut man also den ganzen Tag im Zimmer….
Für das gleiche Geld kann man Traumferien auf einer Malediven-Insel erleben, wo Service, Essen, Tauchen, Strände und Komfort um mehrere Klassen besser ist als was wir hier hatten.
Nun sind wir sicher auch schon weitgereiste Menschen und auch bereit Geld für Reisen auszugeben. Vielleicht sind wir auch etwas sehr kritisch, doch eine Amerikanische Familie, die wir dort getroffen haben war so „genervt/geschockt“ wie wir es waren.
Jeff Birch (der Besitzer des Small Hope) ist meistens vor Ort und „kümmert“ sich auch – aber wir bekamen dann auch das Gefühl, dass er mangelnde Infrastruktur durch seine „Freundschaftliche Art“ wieder gut machen wollte. Es hab auch einige Gäste, die zum Zweiten Mal dort waren – war wir ehrlich überhaupt nicht nachvollziehen können….
Sicherlich wird uns die Reise trotzdem in guter Erinnerung bleiben, weil die 4 speziellen Tauchgänge wirklich speziell waren und wir sonst einfach viel „nichts getan haben“ und zum Glück den netten Kontakt mit der Familie knüpfen konnten.