Wenn man schnell und günstig in der Sonne liegen und ein wunderbares Meer genießen will, ist das Hotel eine gute Wahl. Die schöne Anlage ist gut gepflegt, die Poollandschaft schön und der Strand herrlich. Die Zimmer sind gut und haben alles, was man sich wünscht, nur die Verfügbarkeit eines WLAN-Signals ist manchmal problematisch. Auch das Personal ist freundlich, höflich und zuvorkommend. Während der Coronapandemie standen viele Zimmer leer und entsprechend eingeschränkt war auch das Angebot an den Restaurants im Haus, anders ausgedrückt: Neben dem Hauptrestaurant, das immer offen ist, waren von den Themenrestaurants nicht immer alle gleichzeitig geöffnet. Das ist nicht zu beanstanden, für wenig Menschen müssen nicht alle Restaurants offen sein. Die Hygieneregeln werden sehr penibel beachtet, alle tragen bei Gängen im Hotel Masken, vor jedem Restaurant werden Hände desinfiziert, die Koffer beim Einchecken ebenso. Ohne Maske geht nur im Restaurant am Tisch, am Pool oder am Strand auf der Liege. Auch in Ordnung, die Politik ist strikt und schließt jedes Hotel, in dem es eine Infektion gibt sofort.
Die Themenrestaurants waren für uns enttäuschend. Das Essen wird überall sehr schön angerichtet, aber es hält oft nicht, was es verspricht. Die Zubereitung ist sehr „international“, darunter wird wohl eher ein salzarmes, geschmacks- und gewürzloses Kochen verstanden, oft auf Großküchenniveau. Das gilt nicht immer und überall, aber es war auffallend. Besonders verunglückt kochte das „italienische“ Restaurant „Grazie“. Unter den Vorspeisen finden sich auf der Karte „Deliziose risotto kroketten mit tomaten sape“ und „panierte fischstabchen“. In der italienisch wirkenden Vorspeisenvitrine finden sich u.a. Palmherzen neben spanischen Oliven und kubanischer Wurst. Die auf der Karte angekündigte „Spektakulares show komplett von pasta mit grana padano kase direct am dein tisch“ endet in angezündetem Rum, der brennend in ein ausgehöhltes Parmesankäserad gegossen und dort mit einer pappigen Käsesauce vermischt wird, in der dann Nudeln gewälzt werden. Besser isst man im Hauptrestaurant, dort findet man immer etwas, was passt. Ein Ort für exquisite kulinarische Erlebnisse ist das Hotel nicht. Die comida criolla Kubas zaubert auch aus beschränkten Ressourcen wunderbar schmeckende Gerichte. Warum gelingt so etwas einem Hotel, das unbeschränkten Zugang zu Lebensmitteln hat nicht?
Das Hotel bietet gegen einen Aufpreis die Mitgliedschaft in einem „Diamond Club“ an, aber das lohnt sich nicht. Die Drinks, die dann im Zimmer stehen, gibt es auch an der Bar, die „exclusiven“ Bereiche im Frühstücksrestaurant und am Beach für Mitglieder des „Diamond Club“ sind nicht so exklusiv, dass es den Aufpreis lohnen würde. Wer in Varadero im Hotel bleibt hat nichts von Kuba gesehen, für Erholungssuchende, die auf das Land selbst nicht neugierig sind und keine übertriebenen Ansprüche an das Essen stellen ist das Hotel eine gute Wahl.