Sympathisch war sie, die Fly Niki, als sie aus dem Ei schlüpfte als Baby des Tausendsassas und mehrfachen Formel-1-Weltmeisters Niki Lauda.
Die Kotztüten hießen "Speibsackerl", und die Sicherheitsbelehrung erfolgte in Form eines Zeichentrickfilms durch eine Fliege ("Fly"), die mit der Stimme des Hausherrn sprach ("Niki").
Die Kotztüten heißen auch heute noch "Speibsackerl", nachdem die Airline unter den Mantel der inzwischen Pleite gegangenen Air Berlin geschlüpft ist, allerdings ist die humorige Fliege mit der Stimme Niki Laudas längst Vergangenheit. So etwas geht bei einer bierernsten deutschen Fluglinie überhaupt nicht!
Tja, sie fliegt, die Niki, aber das ist auch schon alles. Service Null, Freundlichkeit des Personals Naja, Kluanz und Entgegenkommen bei Umbuchen oder Namensänderungen Fehlanzeige, Preise geht so. Dafür erlebten wir eine Änderung des Gates ohne jede Ansage: als wir zum Gate kamen, war die Niki noch ordnungsgemäß angezeigt, dann wurde das klammheimlich geändert und als es dann "losging", an diesem Gate wohlgemerkt, ließ man mich passieren und ich war schon fast auf dem Weg nach Hamburg anstatt nach München, als der Irrtum durch Zutun meiner Begleiterin gerade noch aufflog. Die Gepäckgebühren sind astronomisch und immer für alle zu buchen, die auf einer Rechnung stehen, und beim Online-Check-In werden die Sitze zwangszugewiesen, es sei denn, man BEZAHLT. Eigentlich schade, dass die pfiffige Niki mit dem alpenländischen Charme derart verkommen musste. Sie ist zu einem fliegendes Relikt der Pleite-Air-Berlin degeneriert, weil sie halt organisatorisch innerhalb des Air-Berlin-Konstrukts eigenständig war und ist. Schade, wirklich sehr schade. Ich hoffe, dass sie in gute Hände kommt. Vielleicht spricht ja doch bald wieder Niki Lauda aus dem Bordsystem zu den Fluggästen.