Charles‘ & Frank‘s - Das Restaurant bei PENEDER in Atzbach-Ritzling ist ein nicht gewöhnliches, mitten auf dem Lande, aber nur 15 Autominuten von Vöcklabruck entfernt gelegenes und im Souterrain des südöstlichen Flügels des top-modernen Firmengebäudes der Firma PENEDER, ein Lösungsanbieter für die Planung und Entwicklung...von maßgeschneiderten, intelligenten und effizienten Industrie- und Gewerbebauten, Gebäudesicherheit, Feuerschutz und Bauelemente, untergebrachtes Gourmet-Restaurant der gehobenen Preiskategorie (geöffnet mittwochs bis samstags jeweils ab 18:00 Uhr).
Das von den talentierten und sympathischen Gastgebern Robert Bauer (Küche) und Brigitte Zeininger (Patisserie) geführte Restaurant verarbeitet vorzugsweise regionale Bio-Produkte, vor allem legt es Wert auf stressfreies Bio-Fleisch aus dem Mühlviertel vom Bauern Martin Sageder in Pfarrkirchen und bietet unter anderem auch leckeres Premium-Fleisch vom „Wagyu-Rind“ aus dem Hausruckviertel von der Züchter-Familie Huemer, Atzbach.
Das „“Charles‘ & Frank‘s“ veranstaltet am Mittwoch einen kulinarischen „Damenstammtisch“, am Donnerstag ein „Romantisches Menü für 2“, inklusive Wein und Mineralwasser“, am Freitag ein sog. „Dinner with Friends“ und am Samstag ein „Tapas-Überraschungsmenü“, bestehend aus vielen kleinen Menü-Gängen (wahlweise als 5-, 7- oder 9-Gang- Menü).
Die Wein- und Spirituosenkarte nennt viele tolle regionale und nationale Überraschungen (Meine Geheimtipps für Liebhaber von außergewöhnlichen Digestifs: „Mei Dschin“ von der Destillierie Ratzinger-Parzmair in Staig bei Schwanenstadt und der 80%ige „Absinth“ von Birgit Schreiner aus Braunberg!).
Der Gast in diesem nach eigenen Angaben „im Zeichen von Genuss & Architektur“ stehenden Abend-Restaurant wird talentiert und passioniert betreut vom Sommelier (Gleichzeitig auch einzige Servicekraft am Abend!) Diethmar Weingartner - ein wirklich sympathischer Typ, kompetent, fast schon weinbesessen und sehr kundenwunschorientiert.
Kurz: Ein Mann, den man sich als Gast in vielen schlechteren gastronomischen Betrieben in Österreich wünschen würde.
An diesem Donnerstag-Abend im März wählte ich das 7-Gang-TAPAS-Menü für 70 € (Der Gedeck-Zusatz-Preis von 3 € für Besteck, Serviette, Aufstrich und Gebäck wirkt bei Menüpreisen bis zu 90 € etwas kleinlich!) zusammen mit einer „TAPAS-Wein 5-Gang“-Begleitung für 35 €.
Dazu bestellte ich mir eine 0,7 l-Flasche prickelndes Mineralwasser für 4,90 €, als Aperitif ein 0,1 l-Glas Rosé-Sekt aus Österreich für 5,50 € und als Digestif einen 80-prozentigen Absinth von der Braunbergerin Birgit Schreiner für 7,00 €.
Also eine Gesamt-Konsumation bei „Charles’ & Frank’s“ für 1 Person in Höhe von 125,40 € - das kann man sich nicht jeden Tag als Business-Reisender leisten!
Aber als Gast im gleichnamigen kleinen Industrie-Design-Hotel spart man wenigstens bei der Nächtigung im 33 qm-Zimmer, wenn man über Booking.com eines der Sonderangebote für 63 € pro Nacht für das Einzelzimmer mit Frühstück buchen kann.
Das Abendmenü begann mit einem Gruß aus der Küche (Frischkäse-Ravioli mit einer Garnele auf Kokos-Curry-Sauce), den die Küche und/oder der Service leider gleich als 1. Gang gelten ließ.
Es folgte als 2. Gang ein „Marinierter Saibling“ (garniert mit kleinen Akzenten aus Topinambur, roten Rüben, Linsen und ein paar Blättchen Vogelsalat).
Danach kam als 3. Gang ein Suppen-Duett, bestehend aus einer Parmesan- und einer Bärlauch-Schaumsuppe und begleitet von einem winzig-kleinen Beef-Tartar zusammen mit einem Stückchen warmer Brioche.
Der 4. Gang war ein erfrischendes Bitter-Lemon-Sorbet mit einem Schuss österreichischen Gin (Siehe oben!).
Der 5. Gang: Zwei daumendicke Mini-Filets vom Hausrucker Wagyu-Rind (Siehe oben!) an Bohnen-Gemüse und Erdäpfel-Gratin.
Als 6. Gang gab es ein Valhrona- Schokoladen-Dessert mit einem Bananen-Karamell-Eis und zuletzt kam als Nummer 7 eine kleine Käseauswahl auf einem etwas zu großen Teller, der die kleinen Portionen Käse etwas verloren aussehen ließ.
Alles war frisch, sehr sauber, dekorativ und ordentlich zubereitet und wirklich schmackhaft.
Meine Kritik zu der Größe und Menge der Gerichte:
Die Saucen und Beilagen bei den Tapas-Gängen waren manchmal so mikroskopisch klein, dass man alle Mühe hatte, sie überhaupt unbeschadet auf das Besteck und vom Teller zu bringen. Mit einer so geringen Menge an Beilagen-Gemüse und Saucen-Dips kann man meiner Meinung nach die von der Küche gewünschten Aromen und Begleitfunktionen zum jeweiligen Protagonisten im Menügang gar nicht erschmecken.
Natürlich könnte man die Erwartungen an das Essen immer noch weiter nach oben schrauben, aber man muss bedenken, dass man ja hier nicht in einem 2-Sterne- oder 3-Hauben-Restaurant sitzt.
Für mich war es aber zugegebenermaßen ein wenig ärgerlich, dass ich bei meinem Sieben-Gang-Menü auf den Gruß aus der Küche, der mir auf der Karte versprochen wurde, verzichten musste oder mir ein ganzer Gang in der Abfolge der 7 Überraschungen in Tapas-Form entging!
Dagegen war es wieder sehr freundlich vom Chefkoch, dass er mir für ein paar fehlende Dinge im Badezimmer meines Zimmers an diesem Abend eine kleine Flasche Barolo spendierte. Dankeschön, lieber Herr Bauer!
Auf jeden Fall konzentriert man sich in diesem Restaurant ganz unaufgeregt auf die hohe Kunst der regionalen österreichischen Gourmet-Küche und lässt die Speisen einen Hauch Mediterranes einfließen. Besuchenswert!
Der Gast fühlt sich trotz der auf den ersten Blick kühl wirkenden Beton-Stahl-Glas-Architektur rund um das Restaurant wohl, wird sehr freundlich vom Service behandelt und im Hintergrund von einer sehr angenehmen ruhigen Achtziger- und Neunziger-Jahre-Musik (wie zum Beispiel von Paul Simon) begleitet.
Bei schönem Wetter kann man übrigens auf einer Terrasse unter Schirmen sitzen und hat einen Blick auf die Berge und die ländlichen Wiesen.
Fazit:
Wer ein ruhiges unaufgeregtes Gourmet-Kleinod mitten auf dem Lande in modernen Räumen und vor einer Industrie-Design-Fassade sucht und ein bisschen Geld übrig hat, sollte dieses außergewöhnliche Restaurant mit seinen Liebsten besuchen!Mehr