Am westlichen Ende des weitläufigen Karlsplatzes steht das markante, mit einem kugelförmigen Blätterwerk aus vergoldeter Bronze (vulgo "Krauthappel") gekrönte Gebäude der Secession. Es wurde 1898 von Joseph Maria Olbrich für die Künstlergruppe um Gustav Klimt errichtet, die sich das Jahr davor vom eher konservativen "Künstlerhaus" abgespalten hatte. Die Secession birgt einen kostbaren Schatz, den man sich nicht entgehen lassen sollte: Das Beethovenfries von Klimt. Man kann noch einen kurzen Blick auf Mark Anton werfen, der sich in einem Einachser lässig zurückgelehnt von einem Löwenpaar durch die Gegend kutschieren lässt und dann die Stufen zur Fußgängerpassage hinuntersteigen. Dort wartet eine Überraschung. Unten angekommen sticht einem rechterhand eine in Leuchtschrift präsentierte lange Zahlenreihe ins Auge. Es handelt sich um die Zahl Pi mit vielen, vielen Dezimalstellen. Sie gehört zu einer Installation des kanadischen Künstlers Ken Lum und ist der Einstieg zu einer Konfrontation mit laufend aktualisierten statistischen Zahlen, die sich durch die ganze Westpassage bis zu den U-Bahnstationen hinzieht. Sie machen betroffen und sollen zum Nachdenken anregen, wie die Zahl unterernährter Kinder weltweit, die Zahl HIV-Infizierter, der Kriegstoten seit Jahresbeginn oder die Höhe der Rüstungsausgaben. Teils lassen sie uns auch schmunzeln, wie die Anzahl der in Wien seit Jahresbeginn verzehrten Wiener Schnitzel oder der Verliebten in Wien. Noch ein Hinweis: Beim Aufgang "Girardipark" kommt man zum Ausgangspunkt der Führungen durch das Wiener Kanalsystem im Girardipark gegenüber dem Café Museum (Dritter Mann Tour, zu buchen im Internet, Mai bis Oktober, Do-So).