Großes Glück hatten wir Ende September bei vielen Tagen mit strahlend blauem Himmel und Temperaturen wie im Sommer. Aber es war schon die Nachsaison, somit waren wir fast alleine und konnte die tolle Lage und den schönen Hafen bei traumhafter Stille geniessen.

Die Geschichte der städtischen Form von Castiglioncello hat im Bau dieser Fußgängerpromenade (soweit ich um 1935 verstehe) eines ihrer glücklichsten Kapitel. Die Promenade beginnt im Bereich der Bucht "Ausonia", die der heutigen Badeanstalt ihren Namen gab. Diese ist eine der am meisten vernarbten der Stadt und wird auf eine Reihe von Betonpfeilern reduziert löschte alle Spuren des ehemaligen Sandufers: dann geht die Promenade in Richtung des Vorgebirges namens "Punta Righini". Es wird stromaufwärts von den Zäunen der Villen geschlossen, die ab Ende des 19. Jahrhunderts erbaut wurden und heute fast vollständig das Vorgebirge einnehmen. Auf der anderen Seite liegt es auf der Klippe, die durch ihre Größe die Uferpromenade vor den Wellen des Winters schützt Stürme. Die nach Süden ausgerichtete Promenade ist im Winter warm und kann im Sommer ziemlich heiß sein. Ein erfrischender Tauchgang im nahe gelegenen Meer ist immer möglich, aber Sie müssen die Klippe zu Fuß überqueren. Die Klippe, die aus miozänen Konglomeraten und Kalksteinen besteht, ist für eine beträchtliche Strecke ziemlich niedrig und mit ruhigen Meerwasserbecken gefüllt, die gelegentlich durch die Stürme erneuert werden. Soweit ich weiß, ist diese ungewöhnliche Form der Klippe darauf zurückzuführen, dass in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts von hier aus große Mengen an Felsbrocken für die Pfeiler des Livorno-Hafens gewonnen wurden. Die Promenade ist nach Alberto Sordi benannt, einem bekannten italienischen Schauspieler, der zusammen mit anderen Filmstars vor allem in den 1960er Jahren Castiglioncello besuchte. Weiter unten hört die eigentliche Promenade auf und der Weg entlang der Küste ist (wie im ersten Abschnitt vor 1935) nur durch Gehen auf der Klippe möglich. Der Weg wird in diesem Fall jedoch durch einen schmalen Betonstreifen erleichtert, der das Rohr des ehemaligen Abwasserkanals der Stadt bedeckt. Wir sagen "früher", weil dieses Rohr seit den 1980er Jahren stillgelegt wurde und die Abwasserkanäle nicht mehr im Meer von "Punta Righini", sondern in der kommunalen Kläranlage landen. So ist es heute möglich, die fast karibische Landschaft der gelblichen Klippen, umgeben von einem intensiven blauen Meer, in vollen Zügen zu genießen. Natürlich muss man die sehr raue Oberfläche der Klippen akzeptieren (was es auch schwierig macht, einen Regenschirm zu platzieren) und das Fehlen jeglicher Schwimmeinrichtungen.