Die Halbinsel Troia wird häufig mit Sylt verglichen. Auch die Bezeichnung europäische Hamptons wird zur Beschreibung der Naturlandschaft an der Atlantik-Küste des Alentejo genutzt. Viele internationale Stars und Sternchen besitzen ein Ferienhaus am ca. 20 KM langen Sandstrand. Als wir mit der Fähre von Setúbal nach Troia übersetzten, führte unser Weg über die einzige Landstraße der Insel erst einmal in den Norden der Insel. Falls man den Vergleich zu Sylt sucht, muß es sich bei der Gegend rund um den Yachthafen und das Casino um das Pendant zu Westerland handeln: Häßliche Appartment-Blocks und Hotelhochhäuser sind an der Nordspitze dicht nebeneinander gebaut. Umrahmt wird die brutale Architektur von Sandstränden und Pinien. Anders als Sylt gleicht Troia in den Wintermonaten einer verlassenen Geisterstadt. Enttäuscht haben wir uns auf den Weg Richtung Comporta am südlichen Ende der Halbinsel gemacht. Die einsame Fahrt führte uns durch eine naturbelassene Dünenlandschaft. Die Strände waren durch Pinienwälder gut geschützt von der Straße abgetrennt. Golfplätze, Resorts und abgeschlossene Wohnanlagen mit Strandzugang reihten sich aneinander - je weiter wir fuhren, desto mehr unberührte Naturlandschaft umsäumte die Straße. Die Halbinsel ist bis auf die untouristische, ursprüngliche Gemeinde Comporta nahezu unbesiedelt. In der Umgebung befinden sich zahlreiche Reisfelder und in der Lagune befinden sich kleine Fischereibetriebe. Die Mischung aus Luxusimmobilien und einfachem Landleben ist ungewöhnlich und macht die Halbinsel so besonders. Gut versteckt zwischen landwirtschaftlichen Betrieben liegt das 5-Sterne Wellness-Hotel Quinta da Comporta - ein abgeschiedener Geheimtipp für Erholung in der Natur. Zusammenfassend muß ich feststellen, daß Troia landschaftlich durchaus Ähnlichkeiten zu Sylt aufweist, aber im Gegensatz zur Nordfriesischen Insel im Winter gespenstisch verlassen wirkt. Es läßt sich angesichts der Traumstrände allerdings erahnen, was hier in den Sommermonaten los ist.

Nach Troia sind wir mit der Fähre von Setubal übergesetzt (4 Pers. dav. 2 Teenager ca. 30€, Rückfahrt inkl.). Die Halbinsel umfasst eine Marina, mehrere Hotels und Restaurants sowie einen mehrere Kilometer langen Sandstrand hinter einer Dünenlandschaft. Der Sandstrand ist, wie man ihn sich wünscht. Weisser feiner Sand, sauber, klares Wasser. Es herrscht eine gewisse Strömung und das Wasser ist atlantiktypisch kühl. Zu erreichen ist der Strand über Holzstege. Der Weg bis Las Lulas lohnt sich auf jeden Fall. Jetzt in der Nebensaison verteilten sich nachmittags vielleicht 50 Menschen auf mehrere Kilometer Strand. Ein Traum und in jedem Falle zu empfehlen.